Gasshuku München mit Naka-Sensei
„Und da wir wissen, dass wir bei Naka-Senseis Training schwitzen werden wie die Hunde, haben wir gratis Wasser zur Verfügung gestellt.“ – einer der Veranstalter
Am Freitag, dem 21. Oktober machten sich 6 unserer Karateka auf den Weg nach München, um am Gasshuku mit Naka-Sensei teilzunehmen. Naka Sensei ist der Headcoach der JKA, der „Japan Karate Association“ und hat unter anderem bei dem Film Kuro Obi die Rolle von Taikan übernommen. Er ist bekannt für seine besonders sauberen und schnellen Techniken und für seine freundliche Art. Unsere Karateka, Veronika, Jan, Desiree, Alexander, Melanie und Erik, wollten all dies live erleben.
Die Reise begann am späten Nachmittag und anfangs war unklar, ob sich das 1. Training überhaupt noch ausgehen würde. Doch glücklicherweise schafften es alle rechtzeitig zum Veranstaltungsort. Kaum angekommen, startete um 20 Uhr auch schon das Training. Eineinhalb Stunden lang wurde trainiert. In dieser Zeit wurden vor allem verschiedene Varianten des Tsukis (des Fauststoßes) geübt. Die Vielfalt der verschiedenen Varianten und der kleinen, aber wichtigen Details überraschte auch unsere höher Graduierten.
Am nächsten Morgen startete das Training dann um 9:30 Uhr. Die 1. Einheit ging dabei über 2 volle Stunden. Auch dieses Training beschäftigte sich mit verschiedenen Anwendungsfällen von Tsukis. Besonders interessant war dabei immer, dass die Übungen jeweils auf die vorhergehenden aufbauten und sowohl für Körper wie auch Geist sehr anspruchsvoll waren.
Nach 30 Minuten Pause ging es mit Training 2 weiter. In diesem Training wurde vor allem auf die Art sich fortzubewegen geachtet. Im Besonderen wurde auf das Prinzip von „Nebari“ eingegangen, welches, sich mit geschmeidigen und „zähen“ Bewegungen beschäftigt. Diese Prinzipien wurden dann sowohl bei Kumite-Übungen wie auch in verschiedenen Katas angewandt.
Nach diesen 2 anstrengenden Trainings war es Zeit für die Mittagspause. Diese dauerte 90 Minuten und unsere 6 Karateka stärkten sich mit japanischem Curry.
Nach der Mittagspause ging es noch einmal mit einer Trainingseinheit von 90 Minuten weiter. Das 3. Training fokussierte sich auf Beintechniken. Behandelt wurden Mae Geri, Yoko Geri Kekomi / Keage und Ushiro Geri. Diese Beintechniken wurden mit speziellen Übungen vorbereitet und dann weiterentwickelt. Das Ganze gipfelte in einer Kata, der „Keri no Kata“. Diese hat das Schrittdiagramm der Heian Shodan, besteht jedoch nur aus Beintechniken.
Am Sonntag fand dann das letzte Training statt. Obwohl unsere Karateka schon sehr erschöpft waren, gaben sie noch einmal Alles.
Dieses Training beschäftigte sich vor allem mit den Heian Katas und diversen Anwendungen dieser. Das Besondere war jedoch, dass Naka-Sensei betonte, dass es nicht die eine, richtige Bunkai gäbe. Viel mehr waren all dies nur Beispiele, wie diese Techniken angewendet werden könnten. Öfters zeigte Naka Sensei auch 2 oder 3 verschiedene Varianten, und wies darauf hin, dass je nach Situation, die eine oder andere Variante besser wäre.
Glücklicherweise haben wir viele Fotos von diesem letzten Training, da Christian und Anja, die ebenfalls mit nach München gefahren waren, fleißig Fotos machten.
Mit diesem 5. Training war das Gasshuku auch schon wieder vorbei. Obwohl den Teilnehmern alle Körperteile weh taten, waren sie begeistert. Dieser Lehrgang war ein Erlebnis, das sie nicht so schnell vergessen würden. Die freundlich, fröhliche Art von Naka-Sensei trieb einen immer wieder zu Höchstleistungen an und seine Expertise war einfach beeindruckend. In einem Punkt waren sich unsere Karateka alle einig: Sie würden jederzeit wieder teilnehmen!